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Wer Wie skype ich richtig?

09.04.2011 | 0 Kommentare

Ich sitze an meinem Schreibtisch, der völlig überquillt vor Unterlagen, Stiften, Visitenkarten und Tausend Kleinigkeiten, die an dieser Stelle eigentlich nichts verloren haben. In Ermangelung anderer Räume steht neben mir ein Wäscheständer, auf dem verschiedene Boxer-Shorts, T-Shirts und Hosen ihre Restfeuchtigkeit verlieren. Die
Katze hüpft mal wieder neben den Rechner und will gekrault werden. Doch gleich gebe ich hier ein Interview. Als Experte. Keiner wird etwas von den chaotischen Zuständen erahnen, denn das
Gespräch läuft über Skype und die Kamera bleibt dankenswerterweise aus.

Die Firma skype liefert die bekannteste Software zur Internettelefonie

Quelle: Ryan Fanshaw / Flickr / CC-BY-SA

Gespräche über
Skype sind für viele Menschen ein völlig normaler Vorgang, insbesondere wenn es um den Kontakt zu weit entfernten Freunden und Bekannten geht. Doch auch die Geschäftswelt entdeckt zunehmend die Internettelefonie samt Bildübertragung. Die Gründe liegen auf der Hand: wenn jeder dort bleibt wo sein Rechner ist, können Zeit und Geld gespart werden, für viele Firmen die Maxime ihres Handelns. So finden auch immer mehr Bewerbungs- und Vorstellungsgespräche übers Internet statt. Wer dabei einen guten Eindruck hinterlassen will, sollte das Ganze nicht auf die leichte Schulter nehmen (so wie ich das Podcast-Interview), sondern sich an
folgende Regeln halten:

  • Ein Bewerbungsgespräch ist ein Bewerbungsgespräch ist ein Bewerbungsgespräch. Egal ob im direkten Kontakt, im Telefon oder eben per Skype. Der mögliche Arbeitgeber soll den Bewerber ja ernsthaft in Erwägung für eine Beschäftigung ziehen. Dementsprechend muss der Bewerber sich klar machen, dass er auch bei Videotelefonie so professionell auftreten muss wie in einem realen Bewerbungsgespräch – dazu gehört auch angemessene Kleidung und Styling.
  • Technik kann tückisch sein. Deswegen ist wichtig im Vorfeld zu prüfen, ob Kamera und Headset funktionieren. Am besten in einem Probegespräch mit Freunden, die auch Rückmeldung dazu geben sollten, ob es wirkt als würde man Augenkontakt zum Gegenüber haben – dieser Eindruck entsteht beim direkten Blick in die Webcam.

Unverzichtbar: Funktionierende technische Ausstattung

Quelle: Javier Linares / Flickr / CC-BY-SA

  • Nicht auf den letzten Drücker einloggen. Auch ein Skype-Gespräch will vorbereitet sein: Störende Hintergründe sollten entfernt werden, ebenso wie andere Ablenkungsquellen. Die Katze muss also draussen bleiben! Wie im realen Kontakt sollte man nicht auf den letzten Drücker erscheinen, sondern schon ca. eine Viertelstunde vorher online gehen. Über die eigene Statusmeldung sollte man zudem für andere Personen erkennbar machen, dass man ein dienstliches Gespräch führt.
  • Eine große Gefahr ist das Abrutschen in einen unangemessen lockeren Ton. Dies kann schnell passieren, da man sich in seinen eigenen vier Wänden sicher und „casual“ fühlt. Dies kann man nur dadurch verhindern, dass man sich immer wieder ins Gedächtnis ruft: dies ist ein ernsthaftes Bewerbungsgespräch – natürlich gibt mir meine Wohnung Sicherheit, aber ich muss die Form wahren.
  • Kleine Tricks erlaubt. Wer an der Wand hinter seinem Rechner Notizen und Infos zum Beispiel zur Firma anbringt, der kann sich so einen kleinen Vorteil verschaffen, der für den Gesprächspartner so gut wie unerkennbar ist. Wichtig: die Unterlagen auf Höhe der Webcam anbringen, damit dies nicht auffällt, auch dies sollte man aber in Probegesprächen ausprobieren.

Angst vor einem Jobinterview per Skype muss also niemand haben, ebenso wenig wie man es jedoch auf die leichte Schulter nehmen sollte. Wie so oft, liegt auch hier der beste Weg in der Mitte: vorbereitet und selbstsicher schafft man eine gute Grundlage für ein gutes Gespräch.

Mein eigenes Skype-Interview verlief übrigens sehr angenehm, auch da ich meine Gesprächspartner vom skeptischen Podcast „
Hoaxilla“ schon vorab kannte, was einen lockeren Umgang miteinander erlaubte. Thema war die
Pagankonferenz in Witten am 02. April 2011. Was ich dort erlebte, ist im Podcast
hier nachhörbar – und wird wohl seinen Weg in den nächsten
SKEPTIKER finden.

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