Unter GWUPies, oder wie sie auch schon genannt werden, unter Skeptikern, gibt es dieser Jahr eigentlich nur zwei ganz große Themen:
1) den Maya – Weltuntergang am 21.12.2012
2) den World Skeptics Congress (WSCO)
Zwar gibt Lenor Weltuntergangsentwarnung, aber sicher kann man sich deswegen ja wohl kaum sein.
Deswegen ist die Freude groß darüber, dass der Weltskeptikerkongress vor der Apokalypse, nämlich vom 18. bis 20. Mai in Berlin statt findet.
Wer nicht weiß, was die GWUP, auch: Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften, so macht dem sei dies kurz erklärt. Ihre Mitglieder versuchen sich im kritischen Denken und vor allen in der Anwendung der wissenschaftlichen Methode. Meine persönliche Haltung zur GWUP habe ich unlängst im Skeptoskop-Podcast kund getan.
Es geht (auch) darum, aufzuzeigen, wo böse Eso-Konzerne kranken Menschen bewußt nutzloses Zeug verkaufen. Oder zu überprüfen was hinter Geister-, UFO- und Yetisichtungen steckt. Oder man sich an die Zukunft erinnern kann. Oder wer JFK wirklich erschossen hat.
Irgendwie ist die GWUP ein freakiges Weltverbesserungsteam; die X-Men des Paranormalen, nur leider ohne Superkräfte. Übrigens gibt’s auch im Paranormalen die Bruderschaft der Mutanten. Aber dazu ein anderes Mal mehr.
Jetzt kann man sich natürlich fragen: drei Tage voll solcher Freaks sollen mir 270 € wert sein? Ok, das Programm ist qualitativ wirklich hochwertig ist. Und das soll reichen? Immer im Hinterkopf haben: nach dem Weltuntergang besteht eh kein Bedarf mehr für Bares!
Im Ernst: Eine internationale Konferenz an drei Tagen in einer der angesagtesten Metropolen der nördlichen Hemisphäre für knapp 300 € ist auf jeden Fall vertretbar, zumal Experten dabei sind, die man sonst nur in Funk und Fernsehen bestaunen kann, wie Simon Singh, Eugene Scott oder der große alte Mann des Skeptizismus: Showmagier James Randhi.
Ganz persönlich freue ich mich am meisten auf den wohl nur wenigen bekannten Ray Hyman, der wie kaum ein Anderer das psychologische Wissen um Effekte der Wahrsagerei erweitert hat! Stichwort: Cold Reading.
Aber klar, es wird auch bei dieser Konferenz Vorträge geben, die spontan dazu motivieren, den Saal zu verlassen, oder konzentriert auf Handy oder iPad rumzutippen. Die gibt es immer. Bei jedem Kongress. Weltweit. Aber das ist diesmal für mich nicht so schlimm. Denn so kann ich mich ohne schlechtes Gewissen der Kontaktpflege und Netzwerkerweiterung widmen.
Und, hey, Berlin ist natürlich keine uninteressante Stadt.
Soweit meine Einschätzung zum WSCO – aber was sagen andere Skeptiker?
Ich habe mir erlaubt eine Blitzumfrage an Rhein und Ruhr durchzuführen.
1. Frage: Wessen Vortrag darf man auf dem WSCO auf keinen Fall verpassen?
Antworten: Ganz oben stehen hier James Randi und Simon Singh, gefolgt von unserem „Herr der Maden“ Mark Benecke
2. Frage: Warum sollte man am WSCO teilnehmen?
Antworten: Skeptiker scheinen doch recht sozial zu sein, denn für fast alle stand das real-life-Treffen von Menschen im Vordergrund. Und danach die Stadt Berlin sowie die Möglichkeit was zu lernen.
3. Frage: Wieso wird der WSCO etwas ganz Besonderes?
Antworten: Gäste, Redner, Stadt, alles begeistert die Skeptiker. Auch wenn angemerkt wird, dass es doch auch „viele seltsame Leute“ sind die „dort sprechen dürfen“.
Tja, und welche Metaphern fallen den so nüchternen Skeptikern für den WSCO ein? „Der Gipfel des Kritizismus“, „die Champions League der Skeptiker“ oder auch die „UNO der Skeptiker“ – einzelne lassen sich gar zu „Wallfahrt“ hinreissen.
Man könnte das Ganze natürlich auch als „World Skeptics Conspiracy“ übersetzen, und wer ist nicht gerne unter denen, die die Welt lenken?
Oder wie Kennedy sagte, bevor ihn Magneto erschoss:
„Let them come to Berlin!“
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